Roggen ist ein Windbestäuber. Dadurch wird die Reinhaltung einer Sorte sehr erschwert. Die wichtigste Sorte ist der Petkuser Roggen, auf schweren Böden wird auch Carsten- Roggen angebaut. Man unterscheidet zwischen dünnschaligem Sandroggen und dickschaligem Gebirgsroggen. Die Hauptanbaugebiete des Roggen liegen in Mittel- und Ostdeutschland, Polen, Tschechien, Russland und in Kanada, Amerika und Argentinien. Außer als Brotgetreide wird Roggen auch in erheblichen Mengen als Futtergetreide angebaut. Hauptsächlich wird Winterroggen angebaut. Sommerroggen ist zwar eiweißreicher, bringt aber schlechtere Erträge; der Anbau von Roggen ergibt generell einen geringeren Ertrag als bei anderen Getreidesorten. Andererseits ist Roggen sehr winterfest und wächst auch auf leichten Sandböden.

Das Roggeneiweiß bildet keinen Kleber aus wie beim Weizen, somit sind Brotteige aus Roggenmehl schwieriger zu verarbeiten. Dafür hat Roggenbrot einen herzhaften, aromatischen Geschmack, ist länger haltbar und hat eine gute Schnittfestigkeit infolge geringerer Neigung zum Altbackenwerden.