Der Genfer Ingenieur Anatole Mallet (1837 - 1919) entwickelte das erfolgreichste und ausgereifteste Gelenksystem, das im Dampflokbau verwendet wurde. Mit Recht kann er außerdem als Erfinder der Verbundwirkung auf Lokomotiven bezeichnet werden. Zunächst beschäftigte Anatole Mallet sich zunächst mit dem Bau von Hafenanlagen in Italien, und er war auch an Vorarbeiten zum Bau des Suezkanals beteiligt. 1867 befasste er sich erstmals mit der Entwicklung von Dampfmaschinen. Sieben Jahre später meldete Mallet ein erstes Patent für eine Verbundlokomotive an und bewies, dass sich Verbund- Triebwerke nicht nur im Schiffbau, sondern auch in Lokomotiven verwenden lassen. Noch eine weitere Erfindung von A. Mallet wurde im Jahr 1874 patentiert: das Anfahrsystem, bei dem sowohl Hochdruck- als auch Niederdruckzylindern Frischdampf direkt aus dem Kessel zugeführt wird. 1876 wurden auf der Eisenbahn von Bayonne nach Biarritz (Frankreich) einige von Mallet entwickelte B1n2v- und Cn2v-Kuppler eingeführt, die durch Verbundwirkung angetrieben waren. In den folgenden Jahren übernahmen viele weitere Eisenbahn-Gesellschaften das Mehrzylinderprinzip bei ihren Maschinen. Im Jahre 1884 schließlich wurden Mallets Vierzylinder-Verbund-Doppellokomotive und die heute unter dem Namen „Malletlok“ bekannte, kurvengängige Maschine patentiert. Im Gegensatz zu allen anderen Gelenklok- Bauarten besteht sie nur aus zwei Baugruppen, da das hintere (Hochdruck-) Triebwerk fest im Rahmen gelagert ist. Für Lokofans: www.malletlok.de |