Die erste Zeit zu Hause mit dem neuen Erdenbürger ist ungewohnt und aufregend. Wahrscheinlich haben Ihnen die Schwestern auf der Babystation einige Tipps (die Sie ruhig befolgen können) und ein Fläschchen mit auf den Weg gegeben. Zu Hause werden Sie sich vielleicht zuerst etwas verloren vorkommen und beim ersten Schreien nicht so richtig wissen, was Sie tun sollen: Das geht jedem so. Akzeptieren Sie, dass ihr Baby sich nur durch Schreien artikulieren kann und keinen den Eltern genehmen Schlaf- Wach- Rhythmus hat. Also: Sie sind für ihr Baby da und nicht umgekehrt. Ruhe bewahren, nicht zurückschreien. Dann bekommt das Baby Angst und fühlt sich nicht mehr geborgen, schreit also noch mehr. Machen Sie einen Plan, wer wann das Baby versorgt.
Windel voll / nass / zu eng
zu warm / zu kalt / Klamotten kneifen
Hunger
Schmerzen (Bauchweh, Hintern wund, Stuhlgang geht zu schwer)
Angst (schlecht geträumt / mag nicht alleine sein)
Langeweile
Müdigkeit
Der Ablauf ist dann immer der Gleiche: trockenlegen, Windel wechseln, Milch geben, Einschlafritual. Dauert 'ne Stunde, dann haben Sie für 2-3 Stunden Ruhe, wenn Sie Glück haben.
Tipp für Männer: Überzeugen Sie Ihre Frau von den Vorzügen
des Stillens (natürlicher, keine Industriemilch, besser fürs Kind, Brust wird
schöner und so'n Zeugs), dann sind Sie nachts fein raus. Und im
zwischenmenschlichen Bereich bieten sich auch einige schöne Variationen.
Vielleicht kein gutes Argument, aber immerhin: Babymilch ist schweineteuer!
Tipp für richtige Männer: Frauen und Babys muss man pflegen
wie das eigene Auto!
Tipp für Frauen: Das mit dem Stillen ist wirklich nicht so
übel. Schönes Gefühl, kein Stress mit den Milchflaschen, denn Sie sind ja die
wandelnde Milchflasche: Immer dabei, immer wohltemperiert. Wenn Sie einen
Einkaufsbummel wagen, können Sie ja vorher was abpumpen. Im BH versteckt bleibt
die Milch schön warm. Und wenn das mit dem Stillen nicht klappen will: Sie sind
trotzdem eine vollwertige Frau!
Tipp für Eltern: Die gutgemeinten Ratschläge von
Großeltern und Freunden betreffs Behandlung und Erziehung von Babys wohlwollend
anhören, aber nicht befolgen. Man kann keine Babys erziehen, man kann ihnen nur
Geborgenheit geben und sie versorgen. Werden Sie gefragt, ob das Kleine schon
durchschläft, unterdrücken Sie ihr Gähnen und erklären Sie trocken:
"Aber sicher, von abends 10 bis morgens 7 Uhr!" Sonst erklärt man
Ihnen rundheraus, Sie hätten keine Ahnung von Kindererziehung und gibt noch
mehr Ratschläge.
Techniktipps für Babypflege: Milchflaschen
Die offizielle Methode sagt:
Flaschen im speziellen Wasserbad sterilisieren, Wasser aufkochen, Milch rein,
abkühlen, fertig. Wenn Sie damit erst anfangen, wenn ihr Baby schon
schreit, haben Sie schlechte Karten.
Unsere Methode: Flaschen für einen ganzen Tag mit Spüli waschen, Nuckel
eventuell mit Salz füllen und reiben (Nuckel aus dem Schraubverschluss nehmen,
es sammelt sich Milch im Falz), Wasser kochen, Flaschen und Nuckel damit
ausspülen und dann füllen, Milch rein, ab in den Kühlschrank. Wenn das Baby
schreit, ab in die Mikrowelle (die Milch!) und Sie sind fein raus!
Techniktipps für Babypflege: Windeln
Wegwerfwindeln sind praktisch die einzige Alternative, aber schweineteuer. Solange Sie ihr Baby sowieso dauernd wickeln, nehmen sie die billigsten (verschiedene Sorten ausprobieren); wenn ihr Kleines nachher länger wach bleibt oder gar schon nachts durchschläft, kaufen Sie mit knirschenden Zähnen Pampers. Das sind die teuersten, aber auch die jeweils besten. Einen Teil sparen Sie wieder ein, weil Sie weniger Windeln brauchen. Den Rest sparen Sie ideell, weil der Po trocken und damit dessen Eigner zufrieden bleibt, und es läuft auch nichts raus und versaut die Klamotten von Kind und Träger. Und wenn Sie noch Geld für Creme übrig haben: immer schön dünn auftragen.
Die
Zeit nach dem Krankenhaus und den Glückwünschen der Angehörigen.