Alles Gute vom Getreide auf den Tisch

Seit etwa 10 000 Jahren bauen die Menschen Getreide an. Die natürlichste Art, sich davon zu ernähren, ist die des Müslis. Aber man muss ja nicht immer das gleiche essen, wenn es auch andere Möglichkeiten gibt, um das Getreide dem verwöhnten Gaumen und dem überforderten Magen gerecht schmackhaft aufzubereiten. 

Neben den Müllern, Bäckern und Konditoren bemüht sich auch eine kleine Gemeinde von speziellen Lebensmitteltechnologen, die im Getreide vorhandene Stärke der Verdauung zugänglich zu machen, und das in einer ansprechenden Form und mit gutem Geschmack. Ergebnis sind die Frühstücks- Zehrealien, die die Kids aus der Reklame mit den Bären, Löwen und Tigern kennen. (Eine Nummer ungesünder geht das auch mit Chips und Crackern, die für den Massenkonsum während des Fernsehens gedacht sind)

Ein Werkzeug zur Herstellung dieser breiten Produktpalette ist die Lebensmittel- Extrusion. Dazu wird das zuvor gemahlene Getreide in einer der Nudelpresse nicht unähnlichen Maschine gekocht und mit hohem Druck durch eine Formdüse gepresst. Dabei pufft die Stärke auf und ergibt die typische leichte, knusprige Struktur. Diese Wundermaschine, der Extruder, gibt dem Ganzen den passenden Namen.

Grundlage für die Lebensmittel- Extrusion sind die verschiedenen Getreidesorten. Damit kann man leckere Frühstücks- Zehrealien herstellen. Drei Viertel aller Ackerflächen weltweit werden für den Getreideanbau verwendet. Die Erntezahlen stammen aus dem Jahr 2000, und damit sind 6 Milliarden Mäuler zu stopfen. Übrigens braucht es die 7-fache Menge an Getreide, wenn man seine täglichen Kalorien über den Umweg einer Kuh oder eines Schweins verzehrt.

 

   Weizen

   Ernte 600 Mio. t/ a

   Roggen

   Ernte 40 Mio. t /a

   Mais

   Ernte 590 Mio. t / a

   Reis

   Ernte 570 Mio. t / a

   Hafer

   Ernte 25 Mio. t / a

   Gerste

   Ernte 120 Mio. t / a

   Hirse

   Ernte 30 Mio. t / a

   Dinkel

   wenig bis sehr wenig


Weitere Rohstoffe sind Soja und Tapioka. Dazu kommen dann noch zur geschmacklichen Abrundung Zucker, Honig, Salz usw.

 

Das ist die Darstellung eines Weizenkornes. Oben ist das Bärtchen zu sehen, das grau-braune in der Mitte stellt die Stärke dar, die dem darunter liegenden Keimling im Ernstfall als Nahrung dient. Beim Müllern wird hauptsächlich die Stärke ermahlen, das gibt schöne Kuchen, Baguette und Toast. Für dunklere Brotsorten werden entsprechend mehr Schalenanteile (von denen es mehrere Schichten gibt, wie dargestellt) verwendet. 

Ich persönlich bevorzuge zur Extrusion das ganze Korn mit Keim und Schale, denn ich muss alle Produkte, die ich entwickle und später produziere, ja auch dauernd verkosten, um deren Qualität zu überprüfen, und man hat halt so seine Marotten.