1960

Die erste Ost-West-Abrüstungs-Konferenz der "10 Mächte" wird eröffnet mit Bulgarien, der CSSR, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Polen, Rumänien, der UdSSR und  der USA. Sie wird schwer belastet durch den “U2-Zwischenfall", als ein US-Aufklärungsflugzeug über der UdSSR abgeschossen und Pilot Powers gefangen wird.  Frankreich zündet in der Sahara seine erste Atombombe.

Dänemark,  Großbritannien, Irland, Liechtenstein, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden und die Schweiz gründen die europäische Freihandelszone EFTA.

Großbritannien entlässt Zypern in die Unabhängigkeit mit einem griechischen Präsidenten (Erzbischof Makarios) und einem türkischen Vizepräsidenten. Im Laufe des Jahres werden eine Reihe ehemaliger Kolonien unabhängig: Dahomey, Elfenbeinküste, Gabun, Kongo, Madagaskar, Niger, Nigeria. Obervolta, Somalia, Togo, Tschad und Zentralafrika. Im ehemals belgischen Kongo bricht gleich nach Ausrufen der selbständigen Republik ein Bürgerkrieg aus, der den Ministerpräsidenten Lumumba das Leben kostet. Die UNO schreitet mit Befriedungstruppen bis 1962 ein und beendet die Sezession des Landesteils Katanga gewaltsam. UN­-Generalsekretär Hammarskjöld kommt während seiner Friedensmission bei einem Flugzeugabsturz 1961 ums Leben. 

In den USA wird nach Auslaufen der zweiten Amtszeit des Republikaners Dwight D. Eisenhower der Demokrat John F. Kennedy zum Präsidenten gewählt. Er ist mit 44 Jahren der bis dahin jüngste Amtsinhaber.

Die Ölförderländer Iran, Irak, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela gründen die OPEC.

Die Olympischen Spiele in Rom sehen einen Armin Hary aus Deutschland die 100 m in 10 sec gewinnen, einen Cassius Clay im Boxen Gold holen und den Äthiopier Abebe Bikila den Marathonlauf barfuss gewinnen.

In Südvietnam formiert sich der Widerstand gegen das Regime Diem durch Zusammenschluss oppositioneller Splittergruppen zur FLN unter Führung der Viet-Minh.

Ein schweres Erdbeben zerstört die marokkanische Stadt Agadir und tötet ein Drittel der 30.000 Bewohner.

Das im 2. Weltkrieg total zerstörte Stadtzentrum von Warschau ist wieder aufgebaut und restauriert.

Der Assuan-Staudamm wird in Ägypten fertiggestellt.

Mit Echo 1 wird im Oktober der erste Nachrichtensatellit gestartet, mit Trios 1 der erste Wettersatellit.

Jacques Piccard und Don Walsh erreichen mit dem Tauchboot Trieste im Mariannengraben eine Tauchtiefe von 10.916 m.

Nach Tod Wilhelm Piecks wird das Amt des Ministerpräsidenten in der DDR durch einen Staatsrat mit Walter Ulbricht als Vorsitzendem ersetzt. Im April wird in der DDR die Kollektivierung der Landwirtschaft abgeschlossen. Als Folge sind Produktionseinbußen und Bauernflucht zu verzeichnen (200.000 Flüchtlinge bis zum Mauerbau).

Die SPD korrigiert ihre außenpolitische Haltung. Die Westintegration der Bundesrepublik soll auch bei ihr künftig Vorrang vor der Wiedervereinigung haben.

Die DDR führt Reisebeschränkungen im Verkehr zwischen Ost- und Westberlin ein. Als Reaktion kündigt die Bundesrepublik das 1951 geschlossene und gerade erst neu ausgehandelte Interzonen- Handelsabkommen auf.

Ein amerikanisches Transportflugzeug stürzt über der Innenstadt von München ab und tötet 52 Menschen.

In der BRD endet die Zwangsbewirtschaftung von Wohnraum und ein soziales Mietrecht mit Kündigungsfristen wird eingeführt.

Der israelische Geheimdienst entführt den ehemaligen Leiter des Judenreferats im Reichs-Sicherheits-Hauptamt Adolf Eichmann aus Argentinien. Er wird in Israel vor Gericht gestellt und am zum Tode verurteilt (hingerichtet am 31.5.1962).